In vielen seiner Arbeiten erforscht Kay Walkowiak den historisch und soziokulturell definierten Umgang mit Form und hinterfragt deren funktionale Setzung als Projektionsfläche für zeitlose Utopien. Der Neue Kunstverein Wien zeigt die, in den letzten 4 Jahren entstandenen, filmischen Arbeiten Walkowiaks "Drifters" (2022), "Traces of Time" (2021) und "The Muse" (2020).

"The Muse"
2020 | Full HD Video | 16:9 | 20.23 min. | Farbe | Ton
In Walkowiaks Kurzfilm "The Muse" erscheinen ein junger Mann im Gravitationsfeld eines Objekts – Brâncusis "Schlafende Muse" (1910) – und seine Liebe zu ihm, wie ein Paar einander umkreisender Himmelskörper. "The Muse" ist eine Liebesgeschichte, die von der menschlichen Sehnsucht nach einer ewigen Liebe erzählt, die letztlich nichts anderes ist als der unmögliche Versuch, die eigene Vergänglichkeit durch die Hinwendung zu einer scheinbar autonomen, abstrakten Form zu überwinden.

"Traces of Time"
2021 | 2K Video | 2.39:1 | 60 min. | Farbe | Ton
"Traces of Time" ist ein Kunstfilm über die Erfahrung, das Vergehen und den Begriff der Zeit. Mit einem künstlerischen Blick und vor dem Hintergrund eines interkulturellen Dialogs, nähert sich der Film den kulturgeschichtlichen Vorstellungen von Zeit in Indien und deren Ausdruck in den organischen Spuren, die die fließende Bewegung des Alltagslebens innerhalb einer asiatischen Kultur hinterlässt.

"Drifters"
2022 | 2K Video | 2.39:1 | 7.50 | Farbe | Ton
Das Video "Drifters" ist die Dokumentation einer präzise konstruierten Situation, die natürliche Gegebenheiten mit einem minimalistischen Eingriff verbindet. Die immersive Videoarbeit zeigt eine weiße geometrische Form auf einem sich im Wind bewegenden Blatt. Das weiße Element erscheint als formaler Gegenpol in dieser scheinbar unberührten Landschaft und geht in der meditativ anmutenden Bewegung auf.

Kay Walkowiak, geboren 1980 in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien. Er studierte Bildhauerei und Multimedia an der Universität für angewandte Kunst Wien, Fotografie und Videokunst an der Akademie der bildenden Künste Wien, Expanded Expression an der Zokei University in Tokio und Philosophie und Psychologie an der Universität Wien. Walkowiak hat seit 2004 an verschiedenen internationalen Gruppenausstellungen teilgenommen, zuletzt in der Kunsthalle Tübingen (2023). Einzelausstellungen fanden unter anderem im MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst, im Bank Austria Kunstforum Wien, im Soulangh Art Space in Tainan, im Austrian Cultural Forum in New Delhi, in der Node Gallery in Tokio und im Jim Thompson Art Center in Bangkok statt.