In seiner für den Neuen Wiener Kunstverein konzipierten Ausstellung ›Habitat‹ setzt sich Kay Walkowiak in unterschiedlichen Medien mit geschichtlich wiederkehrenden Grundtypen geometrischer Formen, deren soziopolitischen Bedeutungen in unterschiedlichen Kulturen und vor allem mit ihrer Performativität auseinander.
So zeigt seine neueste filmische Arbeit ›Habitat‹ (2015) Relikte menschlicher Unternehmungen in den Randzonen Pekings, die als gescheiterte Investments in Chinas rasantem Wirtschaftswachstum nun brachliegende Zwischenräume darstellen: Ein ausgetrocknetes Palmenhaus-Restaurant, monumentale Rohbaufragmente einer Disneyland-Schloss-Kopie und Wege aus Beton, die von üppiger Vegetation eingenommen, in sich selbst endend erscheinen. Walkowiak fängt die skulpturalen Möglichkeiten dieser Formen in einer Serie von fixen Einstellungen ein, in dem er das Verlassene, das Unbenutzte und das Vergessene zu Orten des Potenziellen werden lässt. Mit einem Lexikon an formalen Assoziationen, welche sich von Platons Ideen zu Positionen modernistischer und postminimalistischer Skulptur hin erstrecken, wird altes Terrain wieder lebendig.
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