Silvia Robin Ederer

Parachute Paintings

Silvia Robin Ederer

Parachute Paintings

Kuratiert von

Francis Ruyter

Ausstellung

25 März – 14 Mai 2022

Eröffnung

24 März 12:00 – 19:00

Ort

Rennweg 110-116

...Ich habe immer gehofft, der Linie, die eine bestimmte Fläche begrenzt, zu entkommen und von großen Farbfeldern umgeben zu sein. In der Serie ›Parachute Paintings‹ habe ich einen Weg gefunden die Linie in einen Strahl zu verwandeln, der gleichzeitig eine Fläche sein kann; eine mehrfach in sich gefaltete Fläche, die sich von innen nach außen stülpt. Die aus der Abstraktion in eine scheinbar konkrete Form kippt, die gerade einmal eine Minute besteht, um sich augenblicklich in etwas komplett anderes zu verwandeln—vielleicht in Sprache, vielleicht auch in nur ein einziges Wort...

Die ›Parachute Paintings‹ beschreiben einen neuen Abschnitt in Silvia Robin Ederers Meditation über die Geheimnisse des Lichtes, der Farbe, und der Narrative entlang des Weges bis zu deren Materialisierung. Wie aus einem durchscheinenden, dahinter liegenden Reich beginnen diese Arbeiten einen Dialog zwischen den Begrenzungen der Zweidimensionlität der Leinwand und unseren eindringlich glühenden, virtuellen, dreidimensionalen Welten.

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Durch das Dokumentieren ihrer spontanen Ausstellungen im öffentlichen Raum mittels Fotografie und Neuer Medien entstehen augenblickliche Wechselwirkungen zwischen ihrer Malerei und dem städtischen Außenraum in Form eines direkt in die Malerei aufgenommenen Schattens, oder Lichtreflexes. Diese kurzen Performances im urbanen Raum stellen einen sehr unmittelbaren Dialog mit der Welt her. In diesem Sinne ist eine Ausstellung in einer hallenartigen Mechanikerwerkstatt eine authentische Weiterentwicklung dieses bereits bestehenden Diskurses mit dem öffentlichen Raum Wiens.

Beginnend mit den theatralischen Strahlen innerhalb Berninis Beschreibung einer zutiefst spirituellen Erfahrung der grenzenlosen Liebe in seiner Darstellung der Heiligen Teresa, bis hin zum allgegenwärtigen Strahlen der Displays, die uns umgeben; das Licht erscheint zwiegestalt- sowohl als Medium wie auch als das Abgebildete selbst. Dergleichen vielförmig werden Streifen, Balken, Spalten und meandernde Strahlen zum architektonischen Vokabular in Ederers Bildräumen. Ein Lichtstrahl verändert seine Farbe und wird zu einer die Membran zwischen inneren- und äußeren Welten durchdringende Kraft.

Gleichwohl ein Fallschirm seiner Bestimmung nach dem Element der Luft zugeordenet ist, bewegen sich die Formen und Inhalte im Bildraum nach einer wasserähnlichen Choreographie. Die dergestalt verwobenen Dimensionen und fluiden Dynamiken werden zu einer spielerisch umgesetzten, philosophischen Metapher für ein ›in dieser Welt sein‹ durch die gleichsame Selbst-Materialisierung des Lichtes. Nur durch das lebensrettende Gewebe eines Fallschirmes verwandelt sich ein ansonsten tödliches Fallen in die außerordentliche Erfahrung des Schwebens über der Erde.

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