Das herausragende filmische Werk der US-amerikanischen Künstlerin Ellen Cantor zeichnet sich durch ihre virtuose Methode im Umgang mit Found Footage aus. Sequenzen aus klassischem Kino, Disney-Produktionen, New Wave Cinema und Horror Movies sowie eigene Videoaufnahmen fügte sie zu erzählerischen Collagen zusammen, die sich um weibliches Begehren, Sexualität, Erotik und extreme Emotionen, gesellschaftliche Konflikte, Politik, Psychologie und institutionelle Gewalt drehen.
mehr lesenNach einem Studium der Malerei an der Brandeis University, Waltham, MA (1983) arbeitete Cantor in den 1980er und frühen 1990er Jahren vor allem in den Medien Malerei und Skulptur, bevor sie mit Videoarbeiten und Zeichnungen bekannt wurde. Ein Leitmotiv ist ihr Bekenntnis ›My perversion is the believe in true love‹, das nicht nur ihre persönliche Sicht wiedergibt, sondern auch auf ihre grundsätzlich repräsentationskritische Haltung verweist (›Don’t trust the image‹). Ein zentraler Aspekt ihre Arbeit ist das Unterlaufen von medial und kulturell vermittelten Weiblichkeitskonzepten, um Klischees über weibliche Identität aufzubrechen und neue Formen des Selbstausdrucks zu erproben.
Ellen Cantor, geboren 1961 in Detroit, Michigan, gestorben 2013 in New York, hat in London und New York gelebt und gearbeitet.
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