Claudia Märzendorfer

PS

Claudia Märzendorfer

PS

Künstlerin

Claudia Märzendorfer

Eröffnung

10. September 19:00

Ausstellung

11.09.2024-31.03.2025

Ort

Rennweg 110-116, Halle 1

Grafik: Marcus Zoller

Der Neue Kunstverein Wien zeigt neue Arbeiten von Claudia Märzendorfer. 
Im Mittelpunkt der Arbeiten Märzendorfers steht ihr Interesse für das Prozessuale, die Veränderung, das sich Auflösende und Verschwindende; das Unwiederbringbare eines flüchtigen Moments, der sich bloß in unsere Erinnerung einschreiben und wiederbeleben lässt. Arbeitet und experimentiert sie seit vielen Jahren mit Materialien, die der Idee des Unbeständigen, Unkontrollierbaren entgegenkommt: schmelzendem Eis oder verfliessender Tinte, so friert sie mit ihrer neuen Arbeit im NKW Zeit und Vergangenes förmlich ein. So verweist Märzendorfer mit ihrer skulpturalen Installation PS im Neuen Kunstverein Wien auf die Geschichte des Ausstellungsraums, der einst als Autohaus die neuesten Modelle des deutschen Edelsportwagens Porsche präsentierte.
Ihre im Raum schwebende Abgaswolke weckt die Erinnerung an die frühere Nutzung der Räume. Fünfzig schwebende Ölkanisterabgüsse - teils rauchzart mit Tinte überzeichnet aus keramischer Masse - verdichten diese Rekonstruktion der Vergangenheit. 12 gerahmte Skizzen begleiten die skulpturale Installation. PS bezeichnet Pferdestärke, Geschwindigkeit, Mobilität, Veränderung. PS bedeutet aber auch die Kennzeichnung eines Textanhangs und spielt mit dieser Doppelbedeutung.

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Märzendorfers Installation entschleunigt, ja lässt die Zeit stillstehen und entführt die Betrachter:innen in eine Ausstellung, die sich das Zeitformat der Extemzeitlupe aneignet. Mit der Abwesenheit der Automobile und ihrem Fokus auf deren Relikte thematisiert Märzendorfer die Dialektik von An- und Abwesenheit, Mobilität und Immobilität und Wirklichkeit und Wahrnehmung. Die Abgaswolke der zurückgelassenen, zur Skulptur gefrorenen, Emissionen versetzt die Besucher:innen wie Märzendorfer sagt: In das Alltags- oder Kindheitsphänomen in Wolken Bilder zu sehen. Unsichtbares wird sichtbar.
Wie Bordieu uns vermittelte ist die Sicht auf die Dinge abhängig von dessen Betrachter:in. Jede Kultur, jede Person ist Teil der Wissens- und Meinungsmaschine gesellschaftlicher Wahrnehmung und überdies auch etliche andere innere, äussere Umstände, die sich durch die Vielzahl der Wahrnehmungen immer und andauernd verändern und in Bewegung sind. Nichts ist abgeschlossen, keine Körper, kein Wissen, drive in drive out.

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