What Is and What Should Never Be

Alina Yakirevitch, Martine Flor

What Is and What Should Never Be

Alina Yakirevitch, Martine Flor

Kuratiert von

Myles Starr

Ausstellung

9 Juni – 15 Juli 2022

Eröffnung

8 Juni 19:00

Ort

Rennweg 110-116

Die Zwei-Personen-Ausstellung besteht aus einer großen Videoprojektion von Alina Yakirevitch und sechs räumlichen Fotogrammen von Martine Flor.

Bauernhoftiere in ländlicher Umgebung wiegen sich in ihren Ställen und Pferchen, säugen ihre Jungen und beschnuppern sich gegenseitig. Ihre täglichen Abläufe und Umgebungen sind eindeutig tierisch, wirken aber kontrolliert, zurückhaltend und sogar humorvoll. Die Zurückhaltung und die scheinbaren Scherze, die wir sehen, zielen auf die von Menschen gemachte Unterscheidung zwischen ihnen selbst, ihrem Zuhause und dem Rest der empfindungsfähigen Kreaturen ab.

›Dieses Projekt wurde im Winter 2020 begonnen und dauerte etwa zwei Jahre. Ich war gezwungen, die Beziehung zwischen meinem Körper und den Körpern von Tieren zu untersuchen, vor allem von solchen, die körperlich größer sind als ich und keine Haustiere sind, sondern unter ihresgleichen leben. Daher basierten meine Interaktionen mit ihnen nicht auf der Voraussetzung von Gewohnheiten wie Streicheln oder gegenseitiger Fürsorge. Wenn es Berührungen oder Nähe gab, dann waren sie ungeschriebener und unerwarteter Natur. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film habe ich eine GoPro-Kamera verwendet, weil sie klein ist und während der Aufnahmen nicht gehalten werden muss, sodass die Kamera in verschiedenen Positionen zu den Körpern der Tiere platziert werden konnte. Auf diese Weise konnte ich die Tiere aus nächster Nähe einfangen, ohne sie zu beunruhigen.‹

- Alina Yakirevitch

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Sechs räumliche Fotogramme hängen von der Decke herab. Das Bild durchdringt den Stoff, schließt sich in extremer Isolation in sich selbst, fungiert aber gleichzeitig als durchscheinende Grenze zwischen Raum, Oberfläche und Objekt. Als Träger und Zeichen zugleich zeigen die Fotogramme die unvermeidliche Trennung der Sprache von der Distanz, die nötig ist, um ihr einen Sinn zu geben: ein präverbaler Wunsch nach Verschmelzung, der nie erfüllt wird.

›Prozess: Ich nehme mehrere Blätter aus Polyestergewebe und tränke sie in einer fotografischen Emulsion aus flüssigem Chlorbromsilber. Ich hänge die nassen Laken über Tische und Stühle in einem Raum, wo sie die Innenräume wie Leichentücher abdecken. Anschließend belichte ich die Abdeckungen mit einem Deckenlicht, bevor ich sie fotochemisch entwickle und auf Keilrahmen trockne.

Ich wiederhole diesen Vorgang, bis er erschöpft ist.

Die Ergebnisse sind Abdrücke, keine Drucke.‹

- Martine Flor

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